Gestatten, Bonnie

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Ich habe Bonnie in den letzten Monaten ein bisschen vernachlässigt. Ein bisschen sehr. Aus Gründen. Doch im April machen wir wieder den Niederrhein unsicher. Bis dahin bekommt Bonnie schon mal einen eigenen Blogpost, schließlich habe ich sie noch gar nicht richtig vorgestellt. Also: Bonnie - Blogleser:innen, Blogleser:innen - Bonnie.

Nachdem ich im vergangenen Jahr einsehen musste, dass Nessi (Corratec RT Corones) eine Nummer zu groß für mich war, freundete ich mich langsam mit dem Gedanken an, dass ich ein neues Rennrad brauchte. Ich wälzte ein paar Kubikmeter Rennradzeitschriften (wenn ich nicht gucke, versucht C. sie als „Altpapier“ deklariert in die Mülltonne zu schmuggeln) und verlor mich recherchierte in Rennradinternetforen.

Mein Vorteil: dank des fantastischen Bikefittings bei Ralf Kleckers wusste ich buchstäblich auf den Millimeter genau, wie mein zukünftiger Renner gebaut sein und worauf ich achten sollte. Meine Wahl fiel deshalb auf ein Rennrad von Rose (Rose Xeon Team GF-300/Ultegra) Bezahlbar! Top-Qualität und Ausstattung! Toller, kompetenter Service! Und vor allem konnte ich direkt meine Sonderwünsche (z.B. den Ritchey Steem Lenker, gaaanz schmal) konfigurieren.

 

Ich vertrieb mir die Wartezeit damit, dieses Foto anzustarren und mir herrliche Touren auszumalen.

 

Dann kam der schlimmste Teil des Rennradkaufs: das Warten. Eeeendlich, irgendwann im April, erreichte mich schließlich ein großes, federleichtes Paket. Bonnie! Noch in der Agentur drehte ich stolz und glücklich grinsend eine Runde zwischen den Regalen. Fantastisch! Und so schön! Ich radelte verliebt nach Hause und meldete mich direkt, wie mit Ralf vereinbart, zum Bikefitting an.

"Perfekt, das sieht doch gleich ganz anders aus", begrüßte er mich, noch bevor er mit seinen Lasermessschwertern hantieren konnte. Pedale, Spacer, Lenker – Ralf kümmerte sich um das Feintuning, montierte den Sattel, den er mir empfohlen hat (in der Konfigurierung bei Rose leider nicht zu haben, deshalb bei bike24 bestellt) und guckte so zufrieden wie ich mich fühlte, bevor er uns auf die Straße entließ.

 

I found my Sattelglück! (Foto: bike24)

 

Ich flitzte kittelgleich nach Kempen und präsentierte C. mein Rennrad. Er lobte alles sehr fachgerecht, dann blieb sein Blick am Sattel hängen. "Hast du dir da einen Spaten drangeschnallt?" Zugegeben, die länglichen Sattel sehen etwas schnittiger aus. Aber das hier ist das beste, bequemste und tollste Teil ever, auf dem mein radelndes Hinterteil je Platz genommen hat! Und dann noch die Carbon-Sattelstütze! Ich feiere das mal in einem Klischee ab: Ein Unterschied wie Tag und Nacht!

Genau wie Ralf es vorhergesagt hat ("Mit einem richtig eingestellten Rad wirst du locker zwei Kilometer pro Stunde schneller") bin ich tatsächlich schneller geworden. Ich bringe mehr Energie auf die Straße, denn ich muss nicht mehr irgendwelche Körperteile in Position rücken oder meine Schultern zusammenkrampfen, weil meine Hände auf den weit entfernten Bremshörnchen liegen. Und ich kann mich so richtig in den Unterlenker hängen.

 

Auch wenn es Bonnie mir sehr leicht macht, treten muss ich immer noch selber. Zum Beispiel beim 1. Kendel Radrennen in St. Hubert. Ächz. (Foto: Ehrenflamingo Martin)

 

Inzwischen habe ich zirka 2000 Kilometer auf Bonnie zurückgelegt. Hoch, runter, weit, kurz, schnell, sehr schnell. Mein Fazit: Fantastisch! Und falls Ihr Euch wundert – nein, Rose bezahlt mich für diese Lobhudelei nicht (ähm, Ihr Bocholter, falls Ihr mitlest: ich teste aber gern mal einen Crosser für Euch. Oder habt Ihr ein Team? Ich fahr mit! Voll schnell, versprochen!)

P.S.
Und das Aussehen?! Bonnie ist matt schwarz und die Lackierung sehr unempfindlich. Außerdem ist das Rad so leicht, dass sich mir die Carbon-Alu-Gretchenfrage erst gar nicht gestellt hat. Zudem befindet sich die hintere Bremse hübsch versteckt recht weit unten am Rahmen, für den cleanen Look.

 

Und zu schwarz kann man ja alles tragen. #sockdoping #buyallthesocks